Mir reicht's

Gestern war 'Mutti-Kind-Tag'!
Seit einigen Jahren nehmen wir uns die Zeit, schlendern durch die Stadt, so dass meine Mutter die Möglichkeit hat Wege zu erledigen, dabei hochqualitative Beratung genießt und ich das ein oder andere Teilchen abstauben kann.
Nur liegt mir nun der gewohnte Inhalt unserer gemeinsamen Zeit nicht mehr so am Herzen wie meiner lieben Mama. Meinetwegen hätte wir auch einen Töpferkurs besuchen oder einem Vortrag über Permakultur lauschen können.
Wenn ich allein durch die Stadt streunere fällt es mir mittlerweile relativ leicht zu sagen: Danke, aber ich brauche nichts.
Ganz anders gestaltet sich das zurück in alten Rollen und Mustern, so dass ich einfach nicht Nein sagen konnte. Ungeachtet dessen, dass ich nichts brauche.
…und dies ist der Grund dafür:


Nur wenige Stunden später stand ich auf unserer Montagsdemonstration und habe die Kritik am ,Konsumismus' kräftig beklatscht und applaudiert. Natürlich bin ich mir der Ambivalenz bewusst, aber mein neues Kleid und ich freuen uns riesig auf den Sommer und eine schöne gemeinsame Zeit.
Gern male ich mir auch eine Friedenstaube auf das Dekolletee und propagiere die Notwendigkeit des Verzichts.
Nur wurde Rom eben auch nicht binnen eines Tages erbaut.

… wie schön man sich doch mit der Inkonsequenz selbst an der Nase herumführen kann.

Pullover rechts im Bild: ein Liebeskummerkauf
Hose: nach einer Ernährungsumstellung sind 6Kg weg, ich ,brauchte' eine neue, unbedingt!
Pullover links: Berlin!;) ..aber wenigstens ökologisch und fair produziert, gleiches gilt für die Eule und beides war REDUZIERT!
Schuhe: von 120 auf 20€ gesenkt
der Rest: eigentlich nicht notwendig
nicht im Bild: eine Tasche, viele Grüße auf diesem weg nach Friedrichshain(B) und Danke dafür!

apropos reduziert,.. es beeindruckt mich immer wieder wie man plötzlich Dinge kauft, optisch mit kleinen roten Schildchen in Szene gesetzt, die man ohne die "-5o%" nie gebraucht hätte.

,Haben ist besser als brauchen'
...Ich habe die Nase voll, ich brauche nichts!

Hallo, erstmal kurz ein paar Stichpunkte zu mir:

Ich stehe kurz vor Vollendung meines 28. Lebensjahres, bin Studentin in einer der schönsten Städte Deutschlands und war schon immer Meisterin darin, den kleinen Dingen des Lebens eine besondere Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken…

Warum bin ich hier: Am 23.11.2013 habe ich mit zwei mir sehr lieben Freundinnen eine Shoppingabstinenz vereinbart.
Zu meiner Motivation: Mein Kleiderschrank hält Teile für jede Situation bereit, aber viel zu oft fehlt es an den passenden Gelegenheiten. Ich liebe Schuhe, bin am besten ausgerüstet für die warme Jahreszeit und laufe doch ab 20°C barfuß.
Mir ist klar, dass Konsum Menschenleben kostet und mir reicht es nicht zu wissen, dass dies nicht zu erst meins ist.
Ich möchte nicht auf ein System schimpfen, dass ja nur funktioniert weil wir es stützen und darum möchte ich aufhören. Mehr ,Nein' und ein bewussterer Umgang mit unseren Ressourcen.
Dies soll nun mein Tagebuch werden, vom Abenteuer ,Aufhören'!